Friday, February 1, 2008

Ein moderner Kreuzzug?

November 1095: Papst Urban II. hält einen Vortag vor der Synode von Clermont. Das Anliegen ist deutlich und einfach: Christentum wird von den Muslimen im Heiligen Land bedroht. Urban II. ruft zu einem Kreuzzug nach Jerusalem auf. Die meisten Leute, die von diesem Kreuzzug hören, unterstützen dieses große Unternehmen. Der Kreuzzug dauert bis 1099, als die westlichen Kräfte Jerusalem endlich erobern. Dieser Kreuzzug ist der erste aus sieben, die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts dauern werden, als das christliche Königreich Jerusalem zu den Arabern fällt.

September 2001: Radikale Muslime führen einen Terroranschlag gegen das World Trade Center. George W. Bush, Präsident der Vereinigten Staaten, verspricht Gerechtigkeit für die vielen Leute, die im Anschlag gestorben sind. März 2003 schickt der Präsident Truppen zum Mittleren Osten, um nach Atemwaffen zu suchen, Terroristen zu jagen, und internationale Demokratie zu sichern. Der Krieg fährt noch heute fort; ob er wirklich erfolgreich ist, ist ganz umstritten.

Natürlich gibt es viele Ähnlichkeiten zu sehen zwischen diesen zwei Situationen. In diesen beiden Fällen sind Leute wegen der Bedrohung einer fremden Macht aufgeregt worden. Diese Mächte repräsentieren das, was sich die Idealen der Bedrohten widersetzt. Die Motive der Bedrohten sind auch fraglich. Wurden die Kreuzzüge geführt, das Heilige Grab zu schützen, oder hatten sie mit etwas Politischem zu tun? Machen sich die heutigen Politiker Sorgen um die Einwohner des Mittleren Ostens, oder sorgen sie nur für die Ressourcen, die in diesen Ländern zu finden sind?

Ist der Irakkrieg ein moderner Kreuzzug? Manche würden mit dieser Aussage übereinstimmen, und manche würden nicht. Der Irakkrieg ist im Auftrag der kriegsführenden Länder kein religiöser Krieg, und die modernen Technologien lassen, dass Truppen schnell transportiert werden können. Man kann sagen, dass der Irakkrieg und die Kreuzzüge ganz verschiedene Sachen sind, aber wenn man daran denkt, macht man sich es klar, dass der uralte Streit zwischen den osten und westlichen Ländern ein Produkt der Kreuzzüge ist.

Dan Breckenridge

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